"Es gab Dellen im Harmoniegefüge"
Zuzenhausen. Die Trainingsplätze sind verwaist, die Mannschaft ist im Urlaub. Während die sportliche Leitung noch am neuen Kader bastelt, freut sich Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus (Foto: APF) über ausverkaufte Business-Plätze und eine hohe Nachfrage nach Dauerkarten. Im RNZ-Interview spricht er über die Erfahrungen aus der Krise, Werder Bremen als Vorbild und die Beziehung zu den Fans.
Das Hoffenheimer Publikum musste viele schlechte, teilweise lustlose Auftritte der Profis ertragen. Wird sich das in der neuen Saison ändern? Es war eine Zeit lang tatsächlich Sand im Getriebe, das stimmt. Aber lustlos? Nein, so negativ habe ich unsere Mannschaft nicht gesehen. Es war eher so, dass wir Verletzungssorgen hatten, es bei einzelnen Spielern nicht gut lief, und das übertrug sich allmählich auf die gesamte Truppe. Dann fehlten einfach die Erfolgserlebnisse, um eine solche Abwärtsspirale zu stoppen. Aber ganz klar: Wir wollen wieder attraktiven Fußball mit Leidenschaft abliefern. So wie in den letzten vier Saisonspielen, speziell gegen den VfB Stuttgart.
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Nach dem Köln-Spiel hatte die Krise mit der Busblockade ihren Höhepunkt erreicht. Hoffenheim war nun kein besonderer, sondern ein ganz gewöhnlicher Klub.
Wir haben in nur vier Jahren so viel erlebt und mitgemacht wie wohl kein anderer Bundesliga-Verein. Das darf man in der Gesamtschau nicht vergessen. Es ging schnell und steil bergauf, sportliche Krisen gab es zuvor in der Form nicht, also mussten auch wir neue Erfahrungen sammeln. Unterm Strich hat sich der Klub prächtig entwickelt, und wir haben noch viel vor.
Ist das Verhältnis zu den Fans so intakt, dass es eine erneute Sieglos-Serie aushalten würde?
Da bin ich sicher. Die Rhein-Neckar-Metropolregion ist unser Zuhause, hier wollen wir die Herzen der Menschen erobern. Das ist anfangs toll gelungen, dann gab es eine schwierigere Phase. Aber das halte ich für normal: Hoffenheim und seine Fans - das ist wie eine junge Ehe, in der sich beide Seiten noch besser kennen lernen müssen, aber jetzt schon wissen, was sie aneinander haben.
Mehr lesen Sie in der RNZ vom 26. Mai 2010.
Quelle: http://www.rnz.de/RNZ_Sportreg…m_Harmoniegefuegequot.php