Eishockey-Stadt Mannheim

  • Ja...und Hauptrundenspiele sind nur der Anlauf zur Meisterschaft. Alles noch drin. Die Mannschaft ist noch nicht stabil (COVID) und diszipliniert. Das wird schon noch. Lasst die Dünamos ruhig vorne ihre Kreise ziehen. Die Zeit wird kommen: "Wir fahren Fahrrad ejo, ohne Dünamo ejo" :messias:

  • Zur Aussprache.


    Soweit so gut. Warum dann so ein Wirbel über die Presse? Mal sehen, wie das bei den Spielern ankommt. Bekanntlich sitzt die Macht in der Kabine.


    An Trainer mit Emotionen mangelte es den Adlern noch nie. Bill Stewart mitten in einer Massenschlägerei gegen die Caps (200/01) als er sich mit dem jetzigen Coach Pavel Gross, damals noch Spieler der Berliner prügelte. Die Polizei musste einschreiten.


    Dann bei den POs gegen die Brarons magierte er einen Ohnmachtsanfall, um Zeit auf dem Eis zu schinden. Auch sein legendärer Bierflaschenwurf durch die Scheibe des Mannschaftsbusses in Nürnberg.


    Aber es gab auch mal eine "Mumie" an der Bande, Dave King.


    Dann doch lieber Pavel Gross, den halte ich für den aktuell besten DEL-Coach

  • Eisstadien, Eishallen, Eisflächen sind für mich schon immer ein schönes Thema - früher und heute auch noch. Moderne Arenen sind nicht meines. Diese auf dem Reißbrett und mit dem Computer entwickelten Teile haben für mich persönlich einfach kein Flair. Auch das UFO im Bösfeld. Nö gefällt mir nicht.

    Logisch, als Anhänger der Mannheimer Eishockeys gefällt mir, nein gefiel mir schon immer der Friedrichspark. Er war keine Schönheit, wurde oft nur zweckgemäß aufgefriggelt. Auch manchmal eher stümperhaft, weil Geld fehlte, aufgehübscht. Hatte ganz sicher total hässliche Ecken - aber genau das machte es halt aus.

    Ich habe seit Beginn der 60er Jahre regelmäßig meine Schritte in den Friedrichspark gelenkt. Habe da sehr viel Geld und Herzblut gelassen, bereue aber nichts. Eishockeyverrückt halt, ab 1981 bis zur traurigen Schließung eine oder mehrere Dauerkarten. Ich gebe es zu, ich weinte hemmungslos nach dem Schlusspfiff des "Abschiedsspieles". Mein Gott, was da noch für Emotionen freigesetzt wurden.

    Ich sage solche Emotionen und Stimmungen wie im Friedrichspark gab oder gibt es im UFO, einem klinischen Votzeigetempel, nicht - und wird es auch niemals geben.

    Im Friedrichspark wurde vom Februar 1939 bis zum April 2005 Eishockey gespielt.


    Du wirst mir fehlen, auf immer. Bye, bye Friedrichspark <3:messias:


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  • Ich war einmal im Friedrichspark, längst nach dessen Schließung. Da lief gerade ein Rollhockeyturnier. Deswegen war er auch auf damals und man konnte rein. Vor 3 oder 4 Jahren war ich auch mal im Stadion an der Brehmstraße in Düsseldorf. Da lief ein Bambinispiel.

  • Ich war einmal im Friedrichspark, längst nach dessen Schließung. Da lief gerade ein Rollhockeyturnier. Deswegen war er auch auf damals und man konnte rein. Vor 3 oder 4 Jahren war ich auch mal im Stadion an der Brehmstraße in Düsseldorf. Da lief ein Bambinispiel.

    Friedrichspark. Ja, da spielte man von Frühjahr bis Herbst noch Rollhockey. Traurig war aber da der Blick ins weite Rund. Viel war bereits zurückgebaut. Dieses Jahr soll alles abgerissen werden, wegen Einsturzgefahr. Das Gelände soll umfunktioniert und an die Universität angeschlossen werden. Kaum zu glauben, daß da zeitweise bis zu 13.000 Besucher den MERC anfeuerten.


    Die Brehmstraße. Das war der Eishockeytempel schlechthin, habe da auch sehr schöne Erinnerungen <3

  • Nochmal zum Friedrichspark


    Ich schreib mal aus dem Bauch heraus einige Erinnerungen, die explizit Erlebnisse rund um die Spiele beinhalten. 1960-2005 ohne zeitliche Reihenfolge.


    - Spielabbruch, weil mal im Herbst starker nicht nachlassender Wind immer und immer wieder Massen an Laub auf die Eisfläche wehte. Trotz mehrfacher Unterbrechungen ging nix mehr.


    - Spielabbruch, weil sich starker Nebel bis runter auf die Eisfläche legte. Man versuchte den Nebel zu verdrängen, in dem die Spieler beider Mannschaften plus Schiedsrichter Runden auf dem Eis drehten. Erfolglos. Als letzte Möglichkeit wurden Strohballen aufs Eis gebracht und angezündet. Nein, half nichts.


    - Bierschwemme rechts unten hinter der Bande. Vor, während und nach dem Spiel zugänglich für Steh- und Sitzplatz. Manche verbrachten mit Bierbechern bewaffnet gleich dort direkt hinter der Bande das Spiel. Quelle nur 5 Meter weg. Die Schwemme wurde geschlossen, als hinter den Rängen Buden aufgestellt wurden.


    - Die gute Bratwurst vom Müller (Vereinspräsident). DAS war noch Qualität. Zwei, drei mußten es sein. Heute im UFO die Wurst? Zum Vergessen


    - "Scheiwe buzze!!" - lautstarke Forderung der Stehplatzbesucher, wenn es hohe Luftfeuchtigkeit im weiten Rund hatte.


    - "Eisgott" Rainer. Der Rainer kam, meist schon stark angeheitert, vor Spielbeginn auf Eis, breitete sein Trikot aus, kniete nieder und begrüßte unter frenetischen Rufen die MERC-Fans. Richtung Gästefans meist abfällige Bewegungen. Gegen Düsseldorf, die hatten mindestens 1.000 Fans mitgebracht und verhöhnten "unseren" Rainer, zog er blank und zeigte ihnen seinen Allerwertesten - Beifallsstürme und Gejohle...


    - Standuhr links neben Block A. Eine jahrzehntelange Begleiterin bei Spielen. Man sah immer was die Stunde geschlagen hatte und wie kalt es im Winter war. Erinnere mich mal an Minus 22 Grad!


    - Der Tatort. Teile des Tatort wurden vor, während und nach einem Spiel gedreht. HK Palü? (SR). Aus den Adlern wurden die Falken Saarbrücken. Besonders im Block A wurde gedreht...


    - Bernd Clüver trällerte so Anfang der 70er seinen Jungen mit der Mundharmonika. Jahre später dann intonierte Peter Schilling, auf der fahrenden Zamboni stehend den Major Tom, heute immer noch das Intro im UFO.


    - Peter Schiller. Er warf eine Colaflasche, welche Fans aus Eis geworfen hatten, wutentbrannt zurück ins Publikum. Dabei wurde eine junge Frau schwer im Gesicht verletzt.


    - Roy Rödger. Stockendstich gegen McNeal direkt ins Auge. Blutspur übers Eis is zum Ausgang. Nicht schön. Golonka nahm die Haie vom Eis. Spiel ging unter Protest weiter.


    - Massenschlägerei gegen Nürnberg. Alle (!), auch Harold Kreis, warfen Schläger, Handschuhe und Helme aufs Eis. Einer, glaube Rob Cimetta, trug Jochbein- und Nasenbeinbruch davon. Der Nürnberger Maly (?) benötigte ein neues Esszimmer.


    - Massenschlägerei auch vor nem Spiel gegen die Gummibärchen. Am Marktplatz. "Dünamofans" eher Hools des BFC, provozierten und es ging hoch her. Die Ordnungshüter mittendrin. Ein Wägelchen der Polizei in Mitleidenschaft gezogen. War für Passanten nicht schön.


    - Das "Flic-Flac". Anlaufstelle vor und nach den Spielen. Da mußte man hin. Da erfuhr man immer das Neueste rund um den MERC


    - Aufs Eis wurde bei strittigen Schiedrichterentscheidungen alles geworfen, was man damals zu Hand hatte. Ging von Geldmünzen (die sammelten gerne die Schiedsrichter auf) über Feuerzeuge, Trinkflaschen, Schorlekanister, Stadionhefte. Da war immer viel zu tun bis das Spiel weitergehen konnte.


    - Der heiße Maronistand hinter Block A. Sehr gute Esskastanien!


    - "Der Käfig" auf der Stehplatzseite. Kostete 1 DM Aufschlag. Dort versammelten sich die ganz Harten. Zelle und Steuerung der Stimmung im Stadion.


    - Udo Scholz. Der "Udo" kam Ende der 90er zu den Adlern. War vorher Stadionsprecher beim FCK und BvB. Erinnere mich noch an sein allererstes Spiel im Friedrichspark. Ein Adler machte die Bude und Udo verkündete dem staunenden Publikum "Tor für die Adler. Der Spieler xy schoss den Ball über die Linie". Gelächter war die Folge.

    Der Udo war ein netter Zeitgenosse, egal wo man ihn traf auch außerhalb des Stadions. Ob in der Stadt unter der Woche oder bei Auswärtsspielen, immer gut drauf. Besonders bei Auswärtsspielen immer für die Nöte der Adler-Fans da. Besorgte da oft noch Tickets.

    Auch sein Weinlokal in Friedelsheim, oft besucht, er unterhielt sich sehr gerne mit den Gästen, meist über seine Adler. R.I.P.


    - Aufbereitung des Eises mittels Handschiebern. Die erste Zamboni war eine Revolution der Eisaufbereitung. Bei einem Spiel war sie mal defekt. Spiel wurde unterbrochen und aus Ludwigshafen wurde Ersatz herangeschafft. Spiel ging weiter.


    - Zamboni fuhr ins an die Bande gestellte Tor. Der Eismeister kam mit einem Stapler, wollte die Zamboni hochheben, um das Tor freizubekommen. Ging schief, die Schläuche der Kühlwasserleitung gingen kaputt. Spiel wurde abgebrochen, ging nix mehr.


    - Man mußte sich etwas dran gewöhnen, als das letzte Drittel in einem durchgespielt wurde. Bis dahin galt seit Beginn des Eishockeys überall: Pfiff nach 10 Minuten, Wechsel der Mannschaften.


    - Dietmar Hopp, der außer sich vom Restaurant aus dem Schiedsrichter beim Kabinengang ein Glas Rotwein überleerte.


    - normal war auf der Stehplatzseite, hinten am Zaun zu pinkeln. Die Latrine unterhalb des Gästeblocks war immer total versifft, unter aller Sau.


    - Der Penaltyclub. Dort war u.a. auch der legendäre Puck (die Reste) zu sehen. Der Venci Sebek hatte den härtesten Schlagschuß. Einmal zersprang der Puck am Torpfosten - in zwei Teile.


    - Familie Setzer. Dein Freund in der Not. Auch wenn draußen "Ausverkauft!" stand. Danke!


    - Spiel in der zweiten Liga. Trotz Dach, das damals schon nicht dicht war, Spielabbruch, weil Regengüsse das Eis überschwemmte.


    - Europapokalspiel gegen die Ayr Scottisch Eagles. Block D war bevölkert von Fans von der Insel. 3 Busse hatten eine über 20 stündige Anreise. Original in Kilts und man sah, was der Schotte so unterm Rock trug. Alknebel überall. Habe meinen Schal mit Jack nach langer Übezeugungsarbeit getauscht. Habe ich heute noch.


    - Anfangs der 60er - wir hatten kaum Taschengeld - über den Zaun gestiegen. War nicht einfach. Schmiere stehen und zur rechten Zeit drüber.


    - Zweite Meisterschaft 1998. Das Eis übervoll mit über 10.000 Fans, im benachbarten Playoffzelt nochmal 3.000. Unvergessen auch Samstag die Meisterschaftsfeier am Waserturm. Weit über 60 000 waren mit dabei, die Planken quollen über. So etwas gab es bei keiner Meisterschaftsfeier danach.


    - Robert Müller - Nationaltorhüter, der Beste damas. Tragisch. War teilweise nicht schön, was der FLurfunk meldete. Schämt Euch. Der Robert kam zurück - allerdings bei den Kölner Haien, war dort Publikumsliebling. Leider erlag er viel zu jung seiner unheilbaren Krankheit. R.I.P.


    - Schockmoment nach dem Titel 97/98. "Die Adler sind Pleite!" Trotz Zuschauerrekord 15 Millionen im Minus! Dirk Brugger der Sündenbock, obwohl der "Maggus" auch GF war. Nach längerer Aufregung Rettung durch Dietmar Hopp.

    Nicht schön war, daß man kleine Handwerker mit zusammen 150.000 Mark im Regen stehen ließ. Unwürdig für einen Milliardär!


    - Das allerletzte Abschiedsspiel vom Friedrichspark :gott:


    Das solls gewesen sein, bye bye Friedrichspark. :messias:

  • Gestern gewannen die Adler das Derby gegen den SERC aus dem Schwarzwald mit 4:2 und rücken wieder auf Rang zwei der DEL.


    Anekdote zum Threadtitel. Sehr schön im Mannheimer Hauptbahnhof zu sehen: von der Halle raus zum Gleis 1 ein großes buntes Fenster, mit dem Logo der Adler mit der Inschrift "Eishockeystadt Mannheim". Das weiß gleich jeder neue Fahrgast, was Mannheim u.a. ausmacht!

  • Nach COVID bedingten Spieler- und Spielausfällen sowie dem wieder hergestellten Burgfrieden zwischen dem Eigner und Trainer geht es sportlich weiter nach oben.


    3:2 Sieg gestern im UFO gegen den Tabellenführer Dünamo Berlin-Ost


    Adler Mannheim triumphieren im Topspiel gegen Berlin
    Dritter Sieg in Serie für die Adler Mannheim: Im Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Eisbären Berlin gewannen die Adler mit 3:2. Auch den…
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