Ich habe mir jetzt beide Artikel durchgelesen und komme zu dem Fazit, dass ich Herrn Köster in Bezug auf alles, was im Entferntesten mit Dietmar Hopp zu tun hat, nicht ernst nehmen kann.
Für mich ein Journalist, der von der eigenen Ansicht triefenden, nicht einen Hauch neutrale Artikel verfasst. Dabei ist er so sehr in seinem Weltbild des Fußballpuristen gefangen, dass er gar nicht mehr bemerkt, was für einen Schwachsinn er da schreibt.
Im Artikel zum Ausschluss der Dortmund-Fans wird ziemlich deutlich, dass er nicht nur die Bestrafung der gesamten Dortmund-Fans, Stichwort Kollektivstrafe, komplett ablehnt. Nein, jegliche Überwachung oder auch nur stärkere Kontrolle der Fanblöcke vermiest ja die gesamte Stimmung im Stadion. Pyrotechnik in den Stadien und persönliche Beleidigungen gehören ja zur Fußball-"Kultur" und alle Maßnahmen der Funktionäre seien bloß ein Versuch, den Besuch im Fußballstadion in eine Art "Musical"-Aufführung zu machen.
Für mich gehören Emotionen ins Stadion. Ich möchte auch keine Stimmung wie im Musical haben, sondern mag laute Anfeuerungen. Bei hitzigen Spielen und kritischen Entscheidungen rutscht auch mir mal die ein oder andere Formulierung raus, die man im Alltag besser niemandem ins Gesicht sagt.
Aber wer nach dem Plakat im Gladbacher Stadion immer noch das Problem statt im Fanblock immer noch eher bei den Funktionären, die sich für mehr Kontrolle einsetzen, sucht, hat das Problem nicht kapiert:
Beleidigungen gegen Funktionäre von Vereinen werden immer mehr zu "Fan-Gesängen" ganzer Blöcke.
Plakate mit Funktionären im Fadenkreuz zeigen deutlich, auch wenn das viele nicht hören wollen, eine Gewaltbereitschaft, die meiner Meinung nach dem Fußball nur schaden kann.
Und wenn man sich den Vorfall auf Schalke gegen den Berliner Spieler Torunarigha in Erinnerung ruft, sind auch die aus Italien bekannten Rassismus-Probleme in deutschen Stadien angekommen.
Für manche scheint dies zum Fußball zu gehören. Zu meinem Verständnis von Fußball und Fußball-Kultur gehört es definitiv nicht, weshalb ich eine konsequentere Linie gegen solche Vergehen klar bevorzuge. Der Ausschluss der Dortmund-Fans ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Das Plakat in Gladbach zeigt, dass noch viel Arbeit zu tun ist.