Relegation - Düsseldorf - Berlin

  • A never ending story. Abgesehen davon, dass über weite Strecken verhandlungsirrelevante Dinge verhandelt wurden (Geschehen nach dem Schluspfiff etc.).....was für eine dämliche Urteilsbegründung.


    Dachte eigentlich die Sache wäre durch die Tatsachenentscheidung des Schiris durch. Aber, dank dieser unsäglichen Urteilsbegründung sehe ich wieder gute Chancen für die Hertha, dass dieses Urteil in der nächsten Instanz aufgehoben wird, und die Muppetshow weiter geht.


    Die Begründung, dass keine einseitige "Schwächung" durch den Platzsturm bzw. die Unterbrechung in der Nachspielzeit stattgefunden hat, ist genauso falsch und haltlos, wie die Begründung, der Platzsturm wäre ja ausschließlich, in friedlicher Absicht und zum Ausleben des eigenen Glücksgefühls der Fans motiviert gewesen, und darum sei eine Verängstigung der Berliner Aktiven nicht begründet und zu beweisen.


    01.) Es lag durchaus eine einseitige Schwächung, Beeinträchtigung des Berliner Teams vor. In der Drangphase der Schlussoffensive, im verzweifelten Bemühen den benötigten Treffer noch zu erziehlen, strömen tausende Fremdfans auf das Feld, und die Partie muss für 20 Minuten unterbrochen werden. Dann, nach so einer langen Pause, kalt wieder rauszugehen und, nach dem vorher Erlebten, für 90 Sekunden wieder durchzustarten, ist definitiv eine starke Beeinträchtigung, eine Schwächung für eine Mannschaft und jeden Sportler. Und einseitig sowieso, weil nur die Hertha ein Interesse daran hatte, regulär weiter zu spielen. Die Fortunen wollten nur noch, dass die Restzeit ausläuft, mit oder ohne Publikum auf dem Feld. Im Gegenteil, eigentlich kam ihnen der Platzsturm gelegen. Da spielt es auch keine Rolle, dass das Match bereits zu 95 % von den Düsseldorfen eingetütet war zum Zeitpunkt des Abbruchs,und das die Berliner vermutlich in den verbleibenen 2 Minuten nicht mehr getroffen hätten.


    02.) Das seitens der Berliner von Todesängsten gesprochen wird, ist sicher eine (juristisch gezielt angewandte) grobe Übertreibung. Doch das Argument einer Verängstigung der Herthaspieler, hervorgerufen durch den Platzsturm von ausschließlich gegnerischen Fans, viele davon alkoholisiert, mit der (überwiegend sicherlich) positiven Motivation ("der will doch nur spielen") für diese Tat aushebeln zu wollen, ist nicht haltbar. Es gibt genug Bildmaterial, welches das zumindest stark in Frage stellt. http://a5.sphotos.ak.fbcdn.net…5_1280500_548709355_n.jpg


    Aber unabhängig davon, ob die einzelnen Herthaspieler nun Angst hatten oder nicht (die unmögliche Beweislast hierfür müsste eh beim Gericht liegen, wenn sie eine solche in Abrede stellt), es spielt gar keine Rolle, weil durch den verfrühten Platzsturm eine einseitige Schwächung, eine Beeinträchtigung der zurückliegenden Mannschaft in ihrem Bemühen den benötigten Siegtreffer zu erzielen vorlag. Man hätte das Urteil einfach nicht in dieser Art begründen dürfen, so geht´s weiter mit der Posse..... bin gespannt, was da noch kommt.

    strawalde, 24.02.2015: "Damit outest Du Dich tatsächlich als Ahnungslos, aber das ist doch o.k.. Ahnung ist keine Voraussetzung um hier zu posten..."


  • Ich muss dir mal voll und ganz zustimmen.
    Viel bedenklicher finde ich noch die Bemerkung in der Urteilsbegründung die psychische Verfassung der Spieler spiele für die Entscheidung keine Rolle. Sonst müüse man künftig ja auch berücksichtigen, daß ein farbiger Spieler, der rassistisch beleidigt werde, nicht mehr in der Lage sein könnte weiterzuspielen. Hallo..... gehts noch? Hier hat der "Richter" zuviel gelabert. Si tacuisset........

    "Vielleicht spielen wir auch mit 4 Stürmern.Vielleicht stellen wir auch 12 oder 13 Spieler auf und hoffen, daß es keiner merkt." RR


    Der Gustavo-Deal war Hoffes Sündenfall! Der Weggang von RR und der grausame Ba-Deal waren der Anfang der unendlichen Geschichte, die uns bis an den Rand des Abstiegs brachte. Die Rückbesinnung auf alte Tugenden war Grundlage für den Klassenerhalt. Bitte in Zukunft nachhaltiger denken und nicht nur die Millionen klimpern sehen... :zwinker:

  • Hallo? Die haben sich direkt beim Spiel / Nach dem Spiel beschwert dass zu kurz nachgespielt wurde!


    Einen Tag später (nach Absprache mit dem Anwalt) fällt den Spielern auf einmal ein dass sie gaaaanz viel Angst hatten und am liebsten garnicht mehr gespielt hätten...



    Weiter wurden die Düsseldorfer genauso im Spielfluss gestört durch die von den Berlinern ausgelösten Unterbrechungen, ohne die es erst garnicht zu der ewigen Nachspielzeit gekommen währe.

  • Er hat nicht nur zuviel, sondern in dem Punkt auch großen Mist gelabert.



    Darum gehts doch letzten Endes gar nicht mehr. Die Frage ist doch, ob men durch ein solches Urteil nicht "freudigen Platzstürmen" Tür und Tor öffnet und ob man lasche Sicherheitsmaßnahmen billigen möchte. Ich muss noch mal betonen, mir ist sowohl die Hertha als auch die Fortuna völlig wurscht. Aber es hat schon einen eigenartigen Beigeschmack, das Spiel mit derartigem Gelaber garniert so zu billigen und gleichzeitig die Sicherheitsmaßnahmen von Düsseldorf in Bausch und Boden zu verdammen.......

    "Vielleicht spielen wir auch mit 4 Stürmern.Vielleicht stellen wir auch 12 oder 13 Spieler auf und hoffen, daß es keiner merkt." RR


    Der Gustavo-Deal war Hoffes Sündenfall! Der Weggang von RR und der grausame Ba-Deal waren der Anfang der unendlichen Geschichte, die uns bis an den Rand des Abstiegs brachte. Die Rückbesinnung auf alte Tugenden war Grundlage für den Klassenerhalt. Bitte in Zukunft nachhaltiger denken und nicht nur die Millionen klimpern sehen... :zwinker:

  • Das wird eng für DFB und DFL. Mit so einem Juristenscheiß hat niemand bisher gerechnet. Ggf werden alle Terminplanungen über den Haufen geworfen, da manche Spieler in Kürze auf dem Weg zur EM sind. Dabei ist die Herta in sich schon sehr zerstritten und fordert den Kopf von Preeeeeeeeeez. Sportlich fair ist da gar nix, da gehts nur um Macht, Recht, Kohle und Ansehen. Und gerade Letzteres wird mit Macht beschädigt. Wenn (Zitat:)"S.e.s.s.e.l.f.u.r.z.e.r" Sportgeschichte schreiben wollen, dann... :OOO:

  • Man hätte siche den ganzen Krampf ersparen können, wenn man ein glasklares, kurzes und knappes Urteil, so oder so gesprochen hätte. Dieses Gefasel des Herrn Lorenz wird die Vwerantwortlichen, egal wies am Ende ausgeht, noch lange beschäftigen. Und es wird einiges erschweren..... ich sage nur "friedlicher Platzsturm" und gewalttätiger Patzsturm....... das wird noch Thema werden. :OOO:

    "Vielleicht spielen wir auch mit 4 Stürmern.Vielleicht stellen wir auch 12 oder 13 Spieler auf und hoffen, daß es keiner merkt." RR


    Der Gustavo-Deal war Hoffes Sündenfall! Der Weggang von RR und der grausame Ba-Deal waren der Anfang der unendlichen Geschichte, die uns bis an den Rand des Abstiegs brachte. Die Rückbesinnung auf alte Tugenden war Grundlage für den Klassenerhalt. Bitte in Zukunft nachhaltiger denken und nicht nur die Millionen klimpern sehen... :zwinker:

  • @bwG und Peter:


    Sorry Jungs, sehe das total anders:


    Das Spiel ist nach einer Unterbrechung ( wie lange sie nun auch immer gedauert haben mag ) ordnungsgemäß vom Schiri abgepfiffen worden ( Einschub: übrigens ähnlich wie beim Pokalfinale Bayern - BVB, nachdem die Dortmunder gezündelt hatten ).


    Punkt, Tatsachenentscheidung, aus!


    Und das Beispiel des Richters zu einer möglichen seelischen Belastung eines dunkelhäutigen Spielers nach entsprechenden Anwürfen ist in meinen Augen vollkommen okay. Wo soll das enden - sollen demnächst alle Spiele vor einem Gericht entschieden werden, weil sich irgend jemand "belastet" fühlt durch Aktionen/Äußerungen Außenstehender?


    Ich setze es jetzt bewußt in Klammern, will dazu auch keine Diskussion aufmachen, sondern nur ein bewusst drastisches Beispiel anführen: ( Ob sich die Dortmunder Spieler in 2011 nicht beeinträchtigt gefühlt haben durch die Aktion eines einzelnen Hausmeisters? Ob man da nicht hätte klagen sollen, weil man sich beeeinträchtigt gefühlt haben könnte ?)


    Also Spaß beiseite: Der Schiri entscheidet und wenn ihm kein grobes Fehlverhalten vorzuwerfen ist, ist damit auch gut. That's my opinion!

  • @wilfredo


    Sorry, aber es ging mir doch garnicht um das Urteil, sondern um die Begründung, die ist m.M.n. rein juristisch anfechtbar. Aber nur die Ruhe, letztendlich wird die DFB-Gerichtsbarkeit den heiligen Gral der Tatsachenentsccheidung durch den Schiri vermutlich sowieso über alle juristischen Einwände und Unzulänglichkeiten hinweg behüten.


    P.S. Eine 20minütige Spielunterbrechung nach einem Platzsturm mit der Schallhupenaffäre in Hinsicht auf den Einfluss auf das Spiel zu verglechen ist, gelinde gesagt, gewagt.


    P.P.S. Bayernfans pfeifen den eigenen Mann im eigenen Stadion aus, weil er im Freundschaftsspiel das Nationaltrikot seines Landes trägt..erbärmlich.

    strawalde, 24.02.2015: "Damit outest Du Dich tatsächlich als Ahnungslos, aber das ist doch o.k.. Ahnung ist keine Voraussetzung um hier zu posten..."

  • @wilfredo,
    Es geht hier um die Ergüsse des Herrn Lorenz, die sehr fragwürdig sind und juristisch sicher zerlegbar. Ich denke auch, daß der Gral der Schiri Tatsachenentscheidung nicht angetastet wird.
    Aber was die Geschichte mit den rassistischen Äupßerungen angeht, kann sich sehr wohl verstehen , daß Du angesichts des Dortmunder "Problems" Kevin Großkotz Dich hier eher bedeckt hältst ;)

    "Vielleicht spielen wir auch mit 4 Stürmern.Vielleicht stellen wir auch 12 oder 13 Spieler auf und hoffen, daß es keiner merkt." RR


    Der Gustavo-Deal war Hoffes Sündenfall! Der Weggang von RR und der grausame Ba-Deal waren der Anfang der unendlichen Geschichte, die uns bis an den Rand des Abstiegs brachte. Die Rückbesinnung auf alte Tugenden war Grundlage für den Klassenerhalt. Bitte in Zukunft nachhaltiger denken und nicht nur die Millionen klimpern sehen... :zwinker:

  • @Euch beide:


    @bwG: Habe nicht die Spielunterbrechung mit der "Schallhupenaffaire" verglichen.


    Vielmehr habe ich Soundgate in Zusammenhang gebracht mit dem Hinweis des Richters, dass eine mögliche - nicht messbare - "seelische Belastung", die er am Beispiel eines dunkelhäutigen Spielers verdeutlicht hat, nicht für ein Urteil ausschlaggebend sein kann.


    Peter:


    "Aber was die Geschichte mit den rassistischen Äupßerungen angeht, kann sich sehr wohl verstehen , daß Du angesichts des Dortmunder "Problems" Kevin Großkotz Dich hier eher bedeckt hältst ;-)"


    Trotz Augenzwinkerns müsstest Du mir schon 'mal erklären, was Du eigentlich sagen willst, damit auch ich das verstehe.


    :Box

  • Streng juristisch gesehen - soweit ich das als Nicht-Jurist beurteilen kann - ist die Entscheidung zerlegbar und anfechtbar. Aber auch hier gilt der alte Spruch, vier Juristen - fünf Meinungen.
    Fragwürdig und anfechtbar sind M.M.n. viele sportjuristische Entscheidung, insbesondere die im Fussball. Die Urteile hätten oft vor einem zivilen Gericht wenig Bestand. Ich bin jedoch der Meinung, dass die Verbände und Vereine die zivilrechtliche Klärung so mögen wie der Teufel das Weihwasser. Gilt auch übrigens für Spieler, wenn Fouls die Grenze zur Körperverletzung deutlich überschritten haben.
    Würde mich daher wundern, wenn die Hertha das Ding juristisch konsequent durchzieht - aber vllt. muss sie es auch, weil ihr das Wasser schon überm Kopf steht.

    Tradition ist der Freund der Kleingeister und Balast für Visionen und Utopien


    Schwarzseher haben ein Problem beim Blick in die Zukunft - sie sehen nix.

  • Letztendlich wird der DFB mit gutem Grund auf der Tatsachenentscheidung durch den Schiri beharren. Würde das Urteil gekippt, so befürchtet man, bestünde für den DFB die Gefahr einer evtl. Klagewelle bezüglich vieler Schiedsrichterentscheidungen, das möchte man mit allen Mitteln vermeiden. Die Zwickmühle für das Sportgericht bei diesem Urteil bestand darin, dass man die Klagepunkte der Kläger (Hertha) in der Begründung aufnehmen musste, und meiner laienhaften Meinung nach, hat man sich dabei in der Formulierung juristisch angreifbar gemacht. Die Hertha hat ja bereits angekündigt, dass sie nicht über die nächste Instanz hinaus klagen wird.....schaun ´mer mal.

    strawalde, 24.02.2015: "Damit outest Du Dich tatsächlich als Ahnungslos, aber das ist doch o.k.. Ahnung ist keine Voraussetzung um hier zu posten..."

  • Eine Klagewelle könnte ebenso auf die Vereine zukommen. Die wollen das alle auch verhindern und deshalb denke ich, dass Hertha nur dicke Ärme macht (zur Beruhigung der Fans und der Sponsoren).

    Tradition ist der Freund der Kleingeister und Balast für Visionen und Utopien


    Schwarzseher haben ein Problem beim Blick in die Zukunft - sie sehen nix.

  • Streng juristisch gesehen - soweit ich das als Nicht-Jurist beurteilen kann - ist die Entscheidung zerlegbar und anfechtbar.


    Ich kann das sehr wohl beurteilen. Aber vor Gott, auf hoher See und vorm Richter ist der Ausgang immer ungewiss. Manchmal zählen hier weniger die nackten Tatsachen sondern vielmehr die Kunst, einen Sachverhalt zu verdrehen oder sich zu winden wie ein Aal. Ein Rechtsverdreher mit gutem Bla Bla hat manchmal sogar besseren Karten. Bisweilen erlebst du beim Gericht Dinge, die du vorher nie und nimmer für möglich gehalten hättest! :stirn:

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