Natürlich ist dann eine finanzielle Stabilität nicht zu erreichen, aber : Ist das denn jetzt so ?
Ganz sicher nicht. Ich gehe noch weiter und behaupte, dass es quasi überhaupt nicht geht, ohne international zu spielen. So ziemlich jeder Verein lebt über seine Verhältnisse und bekommt entweder ein Zubrot von irgendwelchen Investoren, verbraucht CL-Millionen oder macht ganz einfach Schulden. Ganz wenige schaffen es, regelmäßig die besten Spieler zu verkaufen und trotzdem in der Bundesliga zu bleiben - eigentlich nur Mainz, Freiburg ist ja auch abgestiegen. Und Mainz hat auch seine Merchandising-Einnahmen an einen Investor verkauft.
Die Idee von Hopp war es, genau wie Mainz auf Potentialspieler zu setzen, die man teurer verkaufen kann, als man sie geholt (bzw. ausgebildet) hat. Das funktioniert aber nur, wenn die tatsächlich spielen und dafür ist unser Kader eh viel zu groß. Zudem braucht man einen stabilen Kern im Kader, an dem sich Jugendspieler aufrichten können. Bei uns sind das planmäßig die 6er (die nie alle gleichzeitig spielen und auch nicht sonderlich gut sind), Baumann und ... keine Ahnung. Was Kaderplanung angeht, kann man sich zB in Schalke einiges abschauen. Heldt wird viel geschmäht und hat auch ein paar Fehleinkäufe zu verantworten, aber grundsätzlich hat Schalke einen gut geplanten und ausgewogenen Kader und baut Jugendspieler optimal ein.
Was Schalke uns aber vorraus hat, sind gigantische Einnahmen durch Merch und Tickets, um so ein Fan-Potential aufzubauen, müssten wir noch 5-10 Jahre erfolgreichen und vor allem sehenswerten Fußball spielen.
Meiner Meinung nach hat Hopp zu kurz geplant, wir sind noch längst nicht so in der Bundesliga etabliert, wie man durch die Zugehörigkeit glauben könnte. Da muss er noch mindestens 50-100 Mio locker machen. Mit dem aktuellen Etat kann man vielleicht irgendwie die Klasse halten, aber nicht einen Sympathiepunkt oder Fan erspielen. Und irgendwann, vielleicht sogar jetzt, droht der Abstieg auf Nimmerwiedersehen. Die zweite Liga kostet dann noch viel mehr Geld und Fans als die aktuelle Situation.