Kerem Demirbay (07/16 bis 06/19)

  • Ich bin eher bei TSGforever, als bei Angelina. Um permanent Neuzugänge auch gehobenes BL-Format weiter zu entwickeln, benötigt man neben Sachverstand auch ein glückliches Händchen. Hat man das mal nicht, ist die Gefahr durchgereicht zu werden, ziemlich groß. Ferner gibt es das Problem der Identifikation mit dem Verein. Diese sollte über ein Mannschaftsgerüst entstehen, mit dem man sich über Jahre aufstellt. Was passiert hier? Jedes Jahr Ausverkauf der Besten und die Hoffnung, dass es vielleicht weiterhin gut läuft. Das wird sich irgendwann rächen. Ein Mal war es ja schon fast so weit. Der neue Trainer soll angeblich die Ajax-DNA mitbringen. Muss man zur Umsetzung dafür nicht auch das passende Spielermaterial haben? Wenn man alle Guten verkauft und nur noch Mittelmaß auf den Platz hat, wird das Nichts! Auch ich bin, ob des Saisonendes, stinksauer.

  • Das sehen die Vereinsoberen anders. Wir sind nicht abgestiegen und Geld eingeseckelt was will man mehr.
    Vielleicht nicht kommende Saison aber übernächste wird es eng werden wenn uns noch der eine oder andere gute Spieler uns verlässt.

    Aauch da werden wieder andere da sein, die tollen Fußball spielen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden. Der gemeine Fan kann sich trotz allem dann wieder aufregen wenn es wieder nichts werden sollte mit der CL. Dann wird auch wieder über die Nichtskönner von Spieler, dem unfähigen Management und dem untauglichen Trainer geschimpft. Mir reicht Platz 8-10

  • Aauch da werden wieder andere da sein, die tollen Fußball spielen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden. Der gemeine Fan kann sich trotz allem dann wieder aufregen wenn es wieder nichts werden sollte mit der CL. Dann wird auch wieder über die Nichtskönner von Spieler, dem unfähigen Management und dem untauglichen Trainer geschimpft. Mir reicht Platz 8-10

    Genau das sagen alle anderen Vereine, mit Ausnahme der Spitzenteams auch. Frag mal in Hannover und Stuttgart nach. Die versuchen Dir dann zu erklären, warum es, trotz toller Transfertätigkeiten nur zum Abstieg bzw. Relegation gereicht hat. Auch die waren zu Saisonbeginn optimistisch. Das Ergebnis ist bekannt.

  • Na ja, die Sorgen die Ruud und andere bezüglich der Geschäftspolitik haben, teile ich.



    Eine Geschäftspolitik des preiswerten Erwerbens, Ausleihens bzw. Entwickelns und dann mit Gewinn per AK Verkaufens kann mittelfristig erhebliche Probleme mit sich bringen.


    Was mich bei manchen Usern massiv stört ist, dass sie begründete Kritik auf z.T. nicht angebrachte Weise (z.B. absolute Scheiß-Meinung o.ä.) bezeichnen, selbst aber gar keine Argumente vorbringen, warum diese Geschäftspolitik unsere TSG auf Dauer voranbringen soll.


    Ich bekräftige nochmals meine Kritik an Rosen und möchte dies auch nochmals begründen:


    1. Der Ruf unserer TSG
    Seit ein paar Jahren werden wir in der öffentlichen Wahrnehmung (nicht nur medial) als Durchgangsstation und Ausbildungsclub wahrgenommen.
    Dieser Ruf wird durch das oben beschriebene Geschäftsmodell befeuert und sorgt meiner Meinung nach auch dafür, dass einige Spieler bzw. deren Berater ständig darauf bedacht sind, aus unterschiedlichen Motiven heraus mit anderen Clubs auf Grundlage ihrer Ausstiegsklauseln (AK) zu verhandeln.
    Die letzten beiden Fälle (Schulz und Demirbay) konnten nicht einmal das Saisonende abwarten um medial zu verkünden, dass sie nun nach Höherem streben.
    Gerade in einer Phase, in der soch die TSG noch für die CL qualifizieren konnte, lässt sich dann Herr Demirbay mit dem Trikot eines direkten Mitkonkurrenten ablichten. Solche Aktionen (wie auch die Reise eines Herrn Schulz nach Dormtund) zeigen, welche Wertschätzung die TSG genießt.
    Dass die beiden Herren mit diesen Aktionen dem Verein in dieser Phase einen nicht unbedeutenden Schaden zugefügt haben, scheint ihnen völlig egal zu sein.
    Sie sehen die TSG als Durchgangsstation (also Mittel zum Zweck) und ein solches Verhalten wird ihnen durch die Geschäftspolitik der AKs nachweislich ermöglicht.


    2. Die Gefahr mittelfristiger Folgen
    Nun kann man ja auf die Transfererlöse hinweisen - das ist oberflächlich und kurzfristig betrachtet schon korrekt, mittelfristig ergibt sich aber ein massives Problem, mit dem der neue Trainer höchstwahrscheinlich in der nächsten Saison zu tun haben wird.
    Spieler wie Demirbay (mit dem man ja eigentlcih bis 2022 geplant hat) sind nur äußerst schwer zu ersetzen (siehe Wolfsburgspiel).
    Dies hat vor allem mit der Anpassung an neue Gegebenheiten zu tun. Gerade die Mittelfeldpositionen erfordern eine Menge an Qualität, insbesondere die Automatismen müssen stimmen.
    Grillitsch beispielsweise hat eine kopmplette Saison gebraucht, bis er auf ein gewisse Niveau kam - bei anderen Leistungsträgern war die Entwicklung ähnlich.
    Und nun zu den Folgen:
    Die TSG wird in der nächsten Saison (höchstwahrscheinlich) international nicht vertreten sein. Dank (recht günstiger) AK wird wohl auch Grillitsch den Verein (wohl Richtung England oder Italien) verlassen.
    Nun zu glauben, dass kurzfristig Demirbay und Grillitsch auch nur annähernd von neuen Spielern ersetzt werden können ist an Naivität kaum zu überbieten, weil die neuen Spieler aufgrund der komplexen Anpassungsprozesse nicht die notwendigen Automatismen abrufen können, es sein denn sie bringen schon richtig viel Qualität mit. Diese Qualität haben wir (zumindest momentan) nicht. Ein Geiger wahr schon in der Jugend der TSG dauerverletzt- eher ein Ergänzungsspieler und Bittencourt ist definitiv keine Spielgestalter.


    Und genau an dieser Stelle mache ich mir Sorgen: wir werden in der nächsten Saison große Umbrüche (Dank vieler AKs) erleben und sind aufgrund dieses Geschäftsmodells dann immer im Druck neue Talente zu entwickeln. Wenn da nicht alles passt brauchen wir nicht mehr von Platz 8-10 reden, dann kann die Reise auch schnell in andere Regionen gehen, weil wir eben nicht auf ein Gerüst von Spielern zurückgreifen können, bei welchen die Automatismen vorhanden sind und die neue Spieler dann auch mitreisen können.


    3. Der Trugschluss der Transfererlöse
    Herr Rosen zeigt ja in den Medien regelmäßig die Erfolge der Transfererlöse auf.
    Was er verschweigt ist, dass diese Erlöse sich für den Verein in der Regel in Grenzen halten.
    Überlegt mal wie viel von den 28 Millionen für Demirbay nach Steuern, Abzügen für Beraterprovisionen etc... dem Verein bleiben?

  • Na ja, die Sorgen die Ruud und andere bezüglich der Geschäftspolitik haben, teile ich.
    Eine Geschäftspolitik des preiswerten Erwerbens, Ausleihens bzw. Entwickelns und dann mit Gewinn per AK Verkaufens kann mittelfristig erhebliche Probleme mit sich bringen.

    Welche Geschäftspolitik und philosophie schlagt ihr denn der TSG/Hopp vor?
    Ich bin gespannt...

  • Lieber TSGforever74:


    Danke für Deinen sorgfältig formulierten Post. Ich liebe Beiträge, bei denen die Leidenschaft für unseren Verein erkennbar ist. Nun, jeder hat seine eigene Meinung zum Thema Vereinsführung, oder soll ich Unternehmensführung sagen ?


    "Unsere" Firma, die vor 15 Jahren noch ziemlich unbedeutend war in ihrer Branche und sich nun seit Jahren unter den Top-50 Global Playern befindet, brauchte und braucht Kapital. Dieses Start-Kapital wurde durch Fremdfinanzierung beschafft, manche Investoren neben einem Hauptsponsor gaben es, manches davon als Zuschuss. Diese Anschubfinanzierung fordert Tribut im laufenden Geschäftsbetrieb in Form von Zins- und Tilgungszahlungen. U.a. diese sowie weitere Ausgaben müssen seit dem Rückzug des Hauptkapitalgebers durch Einnahmen-Ausgaben finanziert werden.


    In den letzten Jahren hatten wir zwar ein positives Geschäftsergebnis, aber hauptsächlich bedingt durch (sehr) gute (Transfer)-Erlöse vs (Transfer)-Ausgaben. Alles in einem Rahmen, der uns zwar Eigenkapital bringt, aber nichts an Zuwachs, da wir mind. dieses positive EK immer vollends für Neuinvestitionen ( Spielermaterial ) ausgeben müssen. Zudem und u.a. müssen durch tw. verhältnismäßig hohe Gehälter bzw. manche Personalfehlplanung Gewinnzuwächse erzielte werden, die auch zu Lasten des EK-Zuwachses gehen.


    Genau das gibt den Rahmen vor, der uns die nächsten Jahre begleiten wird. Es wird nicht reichen, soviel Kapital zu haben, um in Top-Spieler zu investieren und wie gesagt die laufenden Einnahmen werden (vollständig) in aufwändige Trainingseinrichtungen und Spieler/Trainergehälter draufgehen.


    Um Spielermaterial längerfristig an die Firma zu binden gilt es gute Verträge aufzusetzen. Da wie oben beschrieben monetäre Grenzen gesetzt sind, geht das eben zu Lasten deren Laufzeit und Vertragsinhalten wie die besagten AK. Jeder Headhunter rät seinen Mandanten, diese für BEIDE Parteien - sowohl dem AG und dem AN - vorteilhafte Gestaltungen zu nutzen. Der AN ist abgesichert wenn sein Wert wächst und er im Unternehmensranking höher in die Top-50 steigen kann und somit leicht aus dem Vertrag rauskommt und der AG kann seine Investition steuern, in dem er durch die verantwortlichen Manager ( Trainerteam ) dafür sorgt, dass sie immens an Wert zulegt und durch deren Arbeitsleistung dem AG vielleicht besondere Einnahmequellen verschafft ( EL /CL-Gelder ).


    Um also in dem Unternehmensranking kapitalmäßig höher in die Top50 zu kommen, gibt es nur wenige Möglichkeiten :


    1. Wir bilden Spieler aus, die wie Firmi, Demirbay und Schulz in einem engen Zeitrahmen viel Transferüberschüsse erzielen. Dieses Kapital kann dann vielleicht mal in ein oder 2 höherwertige Spieler investiert werde plus einigen Talenten. Es bleiben ja trotzdem saisonübergreifend noch ein Kern an sehr guten Stammspielern übrig.
    Problem: Welcher (Top) Spieler kommt denn zu uns, wenn es genug Vereine in Europa gibt, die die 50+1-Regel nicht am Hals haben bzw. einem Superreichen mit unendlich viel Kapital gehören ? Kaum welche - ich sehe das auf jeden Fall nicht.
    Fazit: Sehr langfristig über viele Jahre Kapital sammeln durch Anhäufen von Kapitalrücklagen, so dass höhere Gehälter für Spitzenpersonal gezahlt werden kann.


    2. Wir gehen in die totale Fremdfinanzierung, rüsten mal richtig auf und machen uns dadurch aber abhängiger durch Kapitalgeber ( DH will ja nicht mehr anschieben, wer würde sich da aufdrängen ? ) Mir mag niemand einfallen - DH will ja, dass sich der Verein selber trägt.


    Mehr Optionen sehe ich nicht, leider. Alle Vereine wie FCB, Dortmund gibt es schon lange in der BL ( viel Kapital gesammelt in früheren Jahren ), LEV/WOB mit bekanntem Industrieunternehmen im Rücken. Rest-Europa-Top-Vereine zumeist in Eigentümerhand.


    ERGO hasse ich zwar das Modell " Ausbildungsverein ", aber realistisch gesehen bleibt uns keine andere Wahl, sollte sich die Geschäftsausrichtung ( 1. und 2. ) nicht eklatant ändern. Und natürlich immer mit der Gefahr, mal unten spielen zu müssen aber auch immer unter die ersten 6 zu kommen, wenn die TSG so sorgfältig waltet wie in den letzten Jahren.


    Wir müssen uns erfreuen, wenn wir wie die letzten 3 Jahre ziemlich weit oben flogen und aber auch damit Leben, wenn es mal nach unten geht.


    Sorry für den langen Beitrag, TSG, ILY forever :F

  • Mir kommt bei der Betrachtung der sportliche Aspekt zu kurz.
    Dein Statement beinhaltet, dass der Erfolg nur durch "Money" ezrzielt werden kann.
    Und wenn ich mir die Entwicklung der letzten Jahr anschaue, stimmt das einfach nicht.
    Wo waren denn die Riesen-Transfers?
    Waren es nicht eher "zweitklassige" Spieler, die - mit dem Spielsystem von Hoffenheim - gewachsen sind und zum Erfolg beigetragen haben?


    Na klar hast Du Recht, dass es dann vielleicht auch mal Plaz 12 sein kann.
    Aber wenn man sich darüber im Klaren ist, ist doch ein Platz 3, wie im letzten Jahr, umso schöner.
    Und wenn es ein Platz in der EL wird, why not?


    Hoffenheim ist nicht Chelsea - trotz Dietmar Hopp!

  • Hi Angelina,


    natürlich kommt in meinem Beitrag der sportliche Aspekt nicht zum Tragen, ist eher eine wirtschaftlichere Betrachtungsweise.
    Wir hatten manches Glück bei der Verpflichtung, keine Frage. Aber das ist doch eher " Glückssache " - entwickelt sich ein Transfer
    a la Schulz, Demirbay etc oder floppt er wie ...( Bsp. gibt es auch genug ).


    Das wollte ich aufzeigen - Ausbildung bzw. Entwicklung talentierter Spieler im Spielsystem TSG funktioniert(e) - aber das ist eher weg
    vom finanziellen Aspekt zu sehen.


    Und ich glaube auch fest daran, dass der neue Trainer ein ähnliches Konzept wie JN fährt und wir auch nä. Saison um die vorderen Plätze mithalten können.
    Aber wie gesagt, das hängt von der Performance einzelner Spieler im Mannschafts-Spielsystem ab - und das ist kaum planbar, so dass ein
    Erfolg ( international zu spielen und dadurch zusätzliche Gelder zu generieren ) sich eher entwickeln muss. Im Gegensatz zum eher
    planbaren Kauf von sehr guten Spielern durch Kapital.

  • Wenn man fast 60 Mios für 2 Spieler bekommt, dann kann man auch mal 10 Mios für einen adäquaten Neuzugang ausgeben. Ich weiß nicht, wieviel Max kosten würde, aber der kann Schulz am Ehesten ersetzen. Auf die 10 Mios zahlt man dann auch keine Steuer, da es sich ja um Kosten handelt. Bevor ich also 10 Mios versteuere und 43% Steuern bezahle, investiere ich das Geld lieber.

  • Ich weiß nicht, wieviel Max kosten würde

    Bei Spielern geht es nicht nur ums Können sondern auch um deren Einstellung / Charakter. Beispiel HSV: Hat doch dort ein Spieler glatt die Einwechslung verweigert (Holtby) So ne Sauerei, so ein A...kannste nicht gebrauchen!
    Über Dembapfui brauchen wir hier nicht zu reden!

  • Ja so ist das.
    Joelinton 2,2 Mio., Grillitsch 0 Mio., Schulz 3 Mio., Demirbay 1,7 Mio. usw.
    Die billigen Transfers haben Hoffe sehr gut getragen.
    Aber das ist halt nicht immer so.
    Aber darüber entscheidet immer die Zeit.

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